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Michael verfügte über einen beeindruckenden Umgang mit der Sprache. Sein Englisch erwies sich als einfach, bildstark und klar. Man konnte im stundenlang mit Faszination zuhören, allerdings hat er selten lange Vorträge gehalten, außer in den wenigen Interviews, die er gab.
In Michael Adern floß Indianerblut, er erzählte davon, dass er in der Gemeinschaft eines Reservats aufwuchs als Teil eines Stammes. Beiläufig erwähnte er, dass dies als eine schöne und prägende Phase seines Lebens empfand. Ich vermute, seine klare, bildhafte Sprache speiste sich aus dieser Quelle. Seine gestalttherapeutische Ausbildung bei »den Polsters«( Miriam Polster und Erving Polster galten damals als exponierte Nachfolger des verstorbenen Fritz Perls. Ihr Buch »Gestalttherapie – Theorie und Praxis der integrativen Gestalttherapie« firmiert auch heute noch als ein Grundlagenwerk der Gestalttherapie) konnte man zwar in verbalen Interventionen erkennen, aber seine körpertherapeutische Arbeit zeigte sich deutlich an Reichs Orgontherapie orientiert. Michael Smiths eigenem Lehrer für die Reichianische Körpertherapie, Al Bauman, sollte ich im Laufe meiner Ausbildungen noch begegnen.
In der Zeit, als ich ihn kennenlernte, engagierte sich Michael auch als Gestalttherapeut an verschiedenen Ausbildungs-Instituten. Seine körper- und gestalttherapeutischen Trainingsgruppen liefen parallel. Während meiner eigenen Ausbildungszeit wechselte er vollständig zur Körpertherapie, denn dorthin zog ihn, wie er einmal erklärte, sein Herz.
Schließlich rief er sein eigenes neo-reichianisches Trainingsprogramm ins Leben. Dies nannte er »Skan«. Skan, ein Begriff aus der Sprache der Prärieindianer, bedeutet: »Das, was (sich) bewegt«. Skan trat als ein Wort für Lebensenergie der amerikanischen Ureinwohner auf die Bühne.
Michael trug eine soziale Vision in seinem Herzen: Die Gründung eines reichianischen Stammes, in der Menschen sich in Authentizität und liebevollem Respekt miteinander verbanden. Michael hatte, ebenso wie Al Baumann, lange Jahre in Communities gelebt und ihm schwebte ein internationales Netzwerk von Lebens- und Arbeitsgemeinschaften auf Grundlage lebensenergetischer Prozesse vor. Sein früher Tod sollte die Umsetzung dieser Idee vereiteln. Der Visionär Michael Smith sah in Skan mehr als eine neo-reichianische Schule.
Die Pflanze »Skan« wuchs. Trainingsgruppen in Hamburg, Wien, Bochum, Kassel und im Frankfurter Raum entstanden, Michael Smith und Skan waren innerhalb kürzester Zeit in Insiderkreisen bekannt und zeigen entsprechenden Zulauf.
(Fortsetzung folgt)
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