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Dennoch gibt es, wie wir sehen werden, Übereinstimmungen, vor allem auf der Ebene dessen, was äußerlich sichtbar wird. In dieser Hinsicht könnte man also durchaus bei den Entregungsprozessen als »Meditieren in Kontakt« oder »Meditation zu zweit« sprechen.
Das, was wir bis zu diesem Punkt als Anwendungpraxis von Körpertherapie beschrieben haben, bewegt sich noch »irgendwie« in dem traditionellen Modell der Interaktionen von Therapeut und Klient. Der Therapeut bietet eine bestimmte Herangehensweise an, die den Klienten in seiner Entwicklung fördert. Das Setting, das daraus resultiert, reflektiert nicht nur definierte soziale Rollen, nicht nur eine subtile Machtstruktur. Auch die Prämisse einer definierten Ordnung des Bewusstseins und der Bewusstheit ist hier enthalten.
Diese Prämisse trägt nämlich in sich, dass der Therapeut derjenige ist, der die bewusste Führung und Kontrolle über alle Vorgänge im Rahmen des therapeutischen Settings besitzt. Der Klient hingegen darf im Rahmen dieses Arbeitsbündnisses, natürlich innerhalb bestimmter, bisweilen weit gefasster Grenzen; regredieren, agieren, übertragen, was das Zeug hält. Denn der Therapeut bleibt stets derjenige, der das Steuerrad des Fahrzeugs in den Händen hält.
Ein Regredieren oder Agieren des Therapeuten wäre kontraindiziert und arg unprofessionell, oder?
Das heißt aber auch, dass es hier um die Kontrolle dessen geht, was in einer Sitzung geschieht. Der unausgesprochene Konsens besteht also darin, dass der Therapeut nicht nur die professionelle Verantwortung, sondern auch die kognitive Kontrolle darüber besitzen sollte, was vor sich geht.
Was muss da eigentlich durch den Therapeuten kontrolliert werden? Wie stellt er das an? Kontrolliert er den Klienten, sich selbst, oder beide?
(Fortsetzung folgt)
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