Um es in den Worten der Kardioenergetik auszudrücken: Es soll den nun folgenden Ausführungen illustriert werden, dass
„die Verknüpfung mit der subtilen L-Energie [Lebensenergie,
vkd]... überraschend und spontan durch den Prozess zustande [kommt], einfach
nur ‚zu sein’ statt dauernd ‚zu tun’.“ [Pearsall 1999, S. 180 f.]
Diese Auffassung stimmt mit der zentralen These der Orgontik
überein, die grundlegend für ihr Menschenbild, ihre Theorie und Praxis ist: Wir begegnen dem Menschen in seinem Wesen
nicht auf der Ebene des Gehirn und des Machens, sondern auf der des Herzens und
des Seins.
PSYCHOLOGIE DER ORGONTIK
Das Herz hat seine eigene Logik, die der Verstand nicht
kennt (Blaise Pascal)
SELBSTBEZIEHUNG UND
IHRE DEFIZITE -- EIN WACKELKONTAK T IN
DER KÖRPERSEELE
Wie die Bezeichnung „Selbstbeziehung“ nahe legt, rückt die
Beziehung, die ein Mensch zu sich selbst entwickelt, in den Mittelpunkt unserer
Aufmerksamkeit. Gleichzeitig liegt in der Selbstbeziehung der Schlüssel, der
die sozialen Beziehungsmuster des Menschen verständlich macht, was sowohl
diagnostisch als auch therapeutisch von Bedeutung ist. Beziehungsdefizit möchte
ich als anhaltende Störung der Kontaktfähigkeit definieren.
Um ein weiteres vorauszuschicken: Das
Selbstbeziehungsdefizit ist keine Pathologie, keine Neurose, keine seelische
Erkrankung und auch nicht ein Symptom derselben, kann aber ihre Grundlage sein.
Das Selbstbeziehungsdefizit an sich lässt sich ohne weiteres als „Normalität“
des Seelenlebens und seiner sozialen Manifestationen in unserer Kultur
bezeichnen und könnte ein Schlüssel zum Verständnis mancher Phänomene auf
diesen Gebieten sein, die wir noch nicht verstanden haben.
Das Selbstbeziehungsdefizit erscheint also „normal“, tritt
ubiquitär in Erscheinung und charakterisiert sich dadurch, dass man selten
wahrnimmt, dass in dieser Normalität ein augenfälliges Ungleichgewicht der
Körper-Seele-Beziehung repräsentiert ist.
Das
Selbstbeziehungsdefizit beschreibt letztlich den Mangel an Bindung zu
bestimmten Subsystemen innerhalb der Körper-Seele-Beziehung, die wir im Folgenden
genauer definieren wollen.
– „Ich kann mich
selbst nicht ausstehen, und zwar jeden Morgen, sobald ich wach werde.“
– „Ich mag meinen
Körper nicht.“
– „Ich verachte mich,
wenn ich so bedürftig bin.“
– „Ich habe den
Eindruck, ich kann mich nie richtig abgrenzen.“
– „Ich kann einfach
nicht zur Ruhe kommen.“
– „Ich kann mich
eigentlich nicht lieben und akzeptieren wie ich bin“
– „Ich vertraue mir
selbst nicht. Wie kann ich dann jemand anderem vertrauen?“
(Fortsetzung folgt)
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