Wir können den Charakter oder die Persönlichkeit eines
Menschen als die Summe der stereotypen, sich stets wiederholenden
Verhaltensmuster überall dort erkennen, wo Kontakt- und Beziehungsfähigkeit in
Objektbeziehungen angesprochen werden. Hier finden sich die typischen
Wiederholungszwänge und Muster, deren Ursprung typischerweise in der
Selbstbeziehung der Persönlichkeit zu finden ist.
Eine genaue Beobachtung legt es nahe, Funktionen und
Einflüssen dieser Selbstbeziehungsmuster bis in feinste Verästelungen der
Biografie der Seele zu folgen. Was ist das Selbstbild des Menschen? Welche
Geschichte, die ja in der Regel eine Opfergeschichte ist, begründet sein
Selbstbild? Wie realistisch ist dieses Selbstbild? In welchen
Lebenszusammenhängen kollidieren Selbstbild und (Beziehungs-)realität? Kann ein
Mensch dem Ausdruck seines Herzens Raum geben oder lieben (z. B. eine Mutter kann
dies gegenüber ihrem Kind, aber nicht – mehr – einem Mann geben) und in welchen
Lebensbereichen ist die Liebesfähigkeit blockiert?
Die prägenden Beziehungsmuster der Herkunftsfamilie
inszenieren sich also in der Selbstbeziehung und den Objektbeziehungen. Auf
einer tieferen Ebene ist insbesondere die energetische Verbindung der
Herzcode-Information (HCI) mit den körperlichen und seelischen Subsystemen von
Bedeutung.
Diese und andere Fragen enthalten wichtige diagnostische
Kriterien für die transformatorische Arbeit.
Um den Bereich der Diagnostik zu vervollständigen, sollte
ein weiterer, sehr wesentlicher Bereich
nicht unerwähnt bleiben, nämlich das Übertragungsmodell der seinsorientierten
Körpertherapie.
Allgemein gesagt spiegelt sich das, was die Persönlichkeit des
Menschen in seiner Selbstbeziehung abbildet, in der Übertragungsdynamik in
auffälliger Weise wider. Was der Klient in der Beziehung zu seinem Herzen an
Persönlichkeitsmustern entwickelt hat, bildet die Matrix derjenigen
Übertragungen, die den Prozess seiner Transformation begleiten. Die Bejahungs-
und Verleugnungsanteile gegenüber der Stimme des Herzens bilden die Basis der
positiven und negativen Übertragungsanteile. Deshalb ist ein wichtiges Element
des seinsorientieren Transformationsmodells die Charakter- und Persönlichkeitsanalyse.
Diese basiert also auf der funktionellen Identität von Selbstbeziehung und
Objektbeziehung, von Selbstbeziehung und Übertragungsbeziehung und von
Objektbeziehung und Übertragungsbeziehung. Das, was sich also in den
Kontaktstörungen innerhalb der Selbstbeziehung manifestiert, wird in ähnlicher
Weise in Objektbeziehung und in der
Übertragungsbeziehung zutage treten.
Die folgende Fallvignette soll diese Zusammenhänge
illustrieren:
(Fortsetzung folgt)
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