Foto: vkd |
Die seinsorientierte Körpertherapie nimmt eine grundlegend andere Haltung ein als diejenige eines "Aufbrechens" des Panzers.. Die Haltung, mit und in der die seinsorientierte Körpertherapie dem Körperpanzer begegnet, basiert auf dem Modell der muskulären Panzerung als Selbsthalt und auf der Dualität von Halt und energetischer Information.
Der körperliche Halt, den die seinsorientierte Körpertherapie in der Berührung vermittelt, ist gekennzeichnet durch einfaches Nur-Da-Sein, durch einfache Präsenz (dies im Gegensatz zu Aktivitätszwang, Machen, Intervenieren): Die berührenden Hände des Körpertherapeuten sind präsent in ihrem Sein. Sie sind präsent jenseits diagnostischer Prämissen, sie attackieren keinen Panzer, sie invadieren keine Panzerungssegmente, sie manipulieren keine Abwehr. Sie sind einfach da, und sie sind im Kontakt. Sie begleiten das, was ist, ohne die Intention, etwas im Körper manipulieren zu wollen. Sie sind da, sind da aus sich heraus, in offener, herz- und zellcode-dialogischer, überhaupt dialogischer Art und Weise.
In der Berührung zeigt sich die seinsorientierte »vollständige Zuwendung«, Kontakt und Präsenz, in dem sich die Herzcode-Informationen der Beteiligten begegnen und austauschen, werden erfahrbar. Berührung ermöglicht Dialog auf subtiler Ebene, stille Zwiesprache zwischen berührendem und antwortendem Organismus, zwischen dem, der spricht und dem, der lauscht.
Die überraschende Erfahrung, die in Verbindung mit dieser Art Berührung ermöglicht wird, besteht darin, dass eine rigide Muskelpartie sich nach einiger Zeit wundersam verändert. Dies gilt für alle Bereiche des Körpers. Dabei unterscheide ich zwei Phasen, die Einstimmungsphase und die Dialogphase, die funktionell identisch ist mit der Desorganisierungs- und Reorgansierungsphase. Sie bilden in der Praxis einen fließenden Übergang. Zum besseren Verständnis will ich im folgenden detaillierter beschreiben, was genau in diesem Halte-Dialog geschieht.
(Fortsetzung folgt)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen