EINFLÜSSE NACH DER GEBURT
Die Herzcode-Informationen anderer Menschen und die
Lebensenergie können wir als ubiquitär, d.h. als überall präsent, betrachten. Es
findet ein ständiger, allerdings unbewusster Austausch von Energie- und Herzcode Informationen
zwischen allen Lebewesen statt. Auf diesem Hintergrund ist es naheliegend, dass
die Herzcode-informationen der unmittelbaren Lebensumwelt und der
Familiengeschichte der werdenden Mutter auf Verlauf und Prägungen der
Schwangerschaft Einfluss nehmen.
Eine Feststellung, die jedem, der auf diesem Feld arbeitet,
durchaus vertraut ist. Auch für den Prozess der Persönlichkeitsbildung des
Kindes wirken diese Einflüsse, die gesamte charakteranalytische Lehre in der
Tradition Reichs gibt hierzu zahlreiche Hinweise. [Hierzu: Johnson 1990, Lowen
1992, Kurtz 1985, Baker 1980]
Darüber hinaus finden wir kulturspezifische und
gesellschaftlich-soziale Faktoren zu tun, die typischerweise in der jeweiligen
Generation auf alle Entwicklungsprozesse Einfluss nehmen und sehr häufig historischen Veränderungen im
Arbeitsprozess folgen.
Es existieren viele Faktoren, die in unserer Kultur auf
Schwangerschaft und frühkindliche Entwicklung Einfluss nehmen und insbesondere
für die deutliche Ausbreitung von Selbstbeziehungsdefiziten verantwortlich
sind. Einer, der unser besonderes Augenmerk verdient, ist die wachsende
Unfähigkeit des mütterlichen und familiären Systems zur Präsenz auf der
Seinsebene.
Symptomatisch dafür ist eine Einschränkung der Fähigkeit zu
lustvoller Entspannung, was eine blockierte Resonanzfähigkeit auf tiefer
biologischer Ebene umfasst. Wir wissen heute, dass sowohl Foetus als auch
Neugeborenes bis zum 5. Lebensmonat den größten Teil ihres Wachzustandes in einem
tranceartigen Zustand verbringen.
Hieran schließt sich eine entscheidende Frage an: Was könnte
es bewirken, wenn sowohl die Schwangere als auch die stillende Mutter aufgrund durchgängiger
innerer Unruhe nicht in der Lage ist, eine energetische Verbindung und Resonanz
zum Fötus oder Neugeborenen aufzubauen? Wenn eine Mutter große Schwierigkeiten
hat, ihrem Kind auf der Ebene eines „Einfach-nur-Da-Seins“ den biologisch
erwarteten Halt zu bieten ... ohne in die Unruhe des Machens oder im
Bewusstsein antizipierten Machens zu verfallen?
Was könnte es bewirken, wenn der Foetus oder das Neugeborene
jedes Mal, wenn sie in den Zustand seliger Trance zu gleiten versuchen, durch
eine unruhige oder hektische Lebensumwelt daran gehindert wird?
Naheliegend ist, dass, wenn wir einmal vom postnatalen Leben
ausgehen, das Baby jedesmal aus diesen durchaus lustvollen Trance-Zuständen
herausgerissen wird bzw. sie gar nicht erst erfahren kann.
Die aus seiner „organismischen Wahrheit“ stammenden Impulse nach
Tiefenentspannung werden von der Lebensumwelt blockiert, das Baby bleibt allein,
unverbunden, ohne Resonanz, in diesen Erfahrungen. Es gibt kein Echo, keine
Einstimmung, keinen Kontakt.
Das Baby mag dagegen protestieren, alarmiert sein,
möglicherweise wütend und schreiend; am Ende jedoch wird es die organismische
Wahrheit in sich abspalten müssen oder, je nach Intensität dieser Erfahrungen,
verdrängen, resignieren und als ungestillte Sehnsucht nach Verschmelzung in
sich zu vergraben wissen. (Ich spreche hierbei nicht von punktuellen, sondern
von durchgängigen, strukturellen und strukturgebenden Erfahrungen.)
(Fortsetzung folgt)
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