Noch ein paar abschließende Anmerkungen, bevor wir uns den Schlußfolgerungen für die Praxis der seinsorientierten Körpertherapie zuwenden: Die Bereiche Sexualität, Gefühlsleben und Kognition beschreiben letztlich die Qualität von Verbindung, die ein Mensch in seiner Selbstbeziehung zu sich selbst entwickelt hat. Wie bejahend, achtsam und verbunden zeigt sich eine Persönlichkeit? In welchen Bereichen scheint sein Herz auf, zeigt er Herzverbundenheit, Kontakt zu seiner organismischen Wahrheit, zum seinem Kernselbst?
Für eine diagnostische Betrachtungsweise stellen sich Fragen
wie: Welche Symptome resultieren aus der Unverbundenheit in dem einen oder
anderen Subsystem seiner Seele?
Aus der Perspektive der Herzenergetik gesprochen, ergibt
sich: Sexuelle Symptome erscheinen so als Symptome mangelnder Herzbindung in
der Sexualität, Symptome des Gefühlslebens als Symptome mangelnder Herzbindung
im emotionalen Erleben, Symptome auf der kognitiven Ebene als Symptome
mangelnder Herzbindung des Bewusstseins.
Entsprechende therapeutische Antworten liegen in der
Perspektive, die Herzbindung zwischen den einzelnen Systemen zu ermöglichen.
Neben der Bindungsqualität nach innen geht es um die Bindungsqualität nach
außen, insbesondere in Objektbeziehungen.
Inwieweit liebt, fühlt und denkt ein Mensch mit seinem
Herzen und aus seinem Herzen heraus? Gibt er sich und seine innere Wahrheit zu
erkennen, zeigt er sich aus dem Kern seines Selbst und ermöglicht damit Tiefe und
Wahrhaftigkeit im Kontakt?
Diese Tiefe oder Wahrhaftigkeit im Kontakt dürfte nichts
anderes sein als jene spezifische Verbindung von Liebe, die in einer Begegnung,
sei sie sexueller und sonstiger Natur, aufscheint und erfüllt.
„Tiefe“ als die Beschreibung einer bestimmten Qualität von
Kontakt ist daher nichts anderes als die spezifische Verbindung zum Herzen, die
in einer Begegnung, sei sie sexueller und sonstiger zwischenmenschlicher Natur,
aufscheint. Diese „Tiefe“ präsentiert sich als ein Geschenk des Seins und verdeutlicht,
was die Kraft und Macht von Liebe ist: Eine organismisch-seelische
wechselseitige Erregung, Einstimmung und Verbindung in der Tiefe jenseits der Masken
und Eitelkeiten.
(Fortsetzung folgt)
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