Die seelischen Abgründe von VIPs und Protagonisten der
medialen Spiegelungssucht erscheinen in den Dämonen, die ihre Leben trotz Ruhm
und Geld beherrschen und die vom Boulevard geifernd der Vermarktung zugeführt
werden: seelische und sexuelle Verirrungen, Tragödien, Süchte, psychische
Verwerfungen jeder Art, Krankheiten seelischen Ursprungs usw.
Das allein,
könnte man meinen, sollte doch die Verlogenheit der Glücksversprechen auf Basis
der Spiegelungssucht entlarven. Aber den Wald vor lauter Bäumen wirklich zu
sehen, ist bekanntlich ein schwieriges Unterfangen.
Die Unzufriedenheit und Freudlosigkeit, mit der sich der
moderne Mensch in seinen sozialen Systemen bewegt, von der Liebesbeziehung über
die Familie bis hin zu den Institutionen der Gesellschaft sprechen eine deutliche
Sprache.
Kurzum: Spiegelungssucht als Suche im Außen, in der äußeren
Welt, erweist sich als eine Sackgasse, die weder Liebe, Heimat noch Frieden in
der Beziehung zu sich selbst und anderen Menschen schafft. Sie ist kein Weg zur
Freiheit, zur Transformation des „innerseelischen Bürgerkriegs“ (siehe die
Eingangskapitel).
Doch gibt es Wege, die aus der Falle der Spiegelungssucht
führen?
Achtsamkeit über die Macht
der Spiegelungsbedürfnisse im eigenen Seelenleben
Der erste Schritt besteht darin, Achtsamkeit für die eigene seelische
Wirklichkeit aufzuwenden, mithilfe des inneren Beobachters sich über den
Ist-Zustand der eigenen Spiegelungsbedürfnisse klar zu werden. Dies ist eine
aufwändige, zunächst durchaus unangenehme Aufgabe.
Es geht um die Wahrnehmung der eigenen inneren Gedanken- und
Gefühlsströme, in denen sich zeigt, welchen Raum solche Spiegelungsphantasien und –bedürfnisse einnehmen. Es geht um die Wahrnehmung
der Wahrheit, wie groß dieser Raum ist, wie häufig sich die inneren Dramen und
Dialoge, auch in dem eingangs eingeführten Phänomen des „innerseelischen
Bürgerkriegs“, um diese Spiegelungsbedürfnisse drehen.
(Fortsetzung folgt)
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