Mittwoch, 22. Juli 2015

SEINSORIENTIERTE KÖRPERTHERAPIE (20)


BEGINN  DES HERZSCHL AGS  – HERZCODE

Es ist nicht klar, durch welchen Reiz die Formation erst weniger Wochen alter Herzzellen angeregt wird, sich in einen ureigenen Rhythmus einzustimmen. Am 25. Tag nach der Empfängnis beginnt das Herz des Embryos zu schlagen. Es kann vermutet werden, dass es vor allem, aber nicht nur, die mütterliche Herzenergie ist, die hier einen unbekannten, aber entscheidenden Impuls gibt, den eigenen Herzcode überträgt und das embryonale Herz zum Schlagen bringt.

Es deutet manches darauf hin, dass sich in diesem Augenblick eine wundersame Einstimmung ereignet: Der Grundrhythmus des mütterlichen Herzens, der Rhythmus der „Basstrommel“, verbindet sich nun mit dem schnelleren und helleren Klang des embryonalen Herzschlags.

In diesem Prozess einer ursprünglichen Einstimmung  überträgt sich der Herzcode der Mutter und indirekt des Vaters als Matrix auf das Herz des Embryos. Die Gebärmutter stellt sich in diesem Modell nicht nur als ein physiologischer Uterus dar, sondern als eine Gebärmutter der Liebe, welche die Verbindungen zwischen den Herzen der Eltern und ihrem Kind spiegelt und so die Wurzeln der Persönlichkeit des Ungeborenen erzeugt.

Welche Informationen sind in diesem Herzcode enthalten?

Es spricht vieles dafür, dass es sich um grundlegende Persönlichkeitsprägungen handelt, die man unter dem Stichwort „Temperament“ im o. a. Sinne bezeichnen könnte. In der ursprünglichen Einstimmung dürfte bereits ein Grundmuster der späteren Objektbeziehungen enthalten sein, das ich als „Einstimmungspotential“ bezeichne. Beides zusammen können wir als die Persönlichkeitsbasis ansehen, ein Phänomen also, das häufig unter der Formel des Genetischen abgerechnet wird.

Das Herz des Embryos stimmt sich auf Rhythmus und Herzcode-Information des mütterlichen Herzens ein. Diese ursprüngliche Einstimmung ist die Grundform eines Phänomens, das uns später in der körpertherapeutischen Praxis der seinsorientierten Körpertherapie eingehender beschäftigen wird. In dieser ursprünglichen Einstimmung liegt die Wurzel dessen, was ich als den personalen Herzcode bezeichne.

(Fortsetzung folgt)

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