Die spezifische Beziehung zwischen beiden Feldern definiere ich als Selbstbeziehungsstruktur oder Charakter des Menschen.
Die Dramaturgie dieser Inszenierung will es, dass beide,
innerer Erwachsener und inneres Kind, Stimme des Gehirns und Stimme des
Herzens, Körper und Verstand, sich offen oder versteckt feindselig aufeinander beziehen, ohne dass
es zu einer Lösung kommt.
In diesem Drama gibt es kaum Entspannung, wenig Feuerpausen,
keinen Frieden. Der Kampf geht weiter, macht sich an wechselnden und
austauschbaren Erfahrungen und Themen fest.
Betrachten wir die beiden o.a. Rollen näher, so fällt ins
Auge, dass es sich um ein Beziehungsmodell einer Kommunikationsstörung handelt,
die sich ständig reproduziert. Typische Grundmuster dieser
Kommunikationsstörung sind:
- Der innere Erwachsene, die Stimme des Gehirns, ignoriert, beschämt, verachtet, vernachlässigt, bestraft das innere Kind, die Stimme des Herzens, und die es repräsentierenden Gefühle, Emotionen, Impulse und Bedürfnisse.
- Das innere Kind reagiert mit Rückzug, Angst, Leid, Trotz, Verweigerung etc. auf diese Erfahrung und löst damit Reaktionsmuster, auch wachsenden Druck des inneren Erwachse- nen aus.
Die Polarisierung führt dazu, dass sich die Fronten
verhärten, dass Überspitzungen in den Rollen sich entwickeln, Unduldsamkeiten
ebenso wie Maßlosigkeiten zunehmen. Beide, inneres Kind und innerer
Erwachsener, verhärten sich aufgrund ihres mehr oder weniger offenen
„Alleinvertretungsanspruchs“.
Sie potenzieren ihren Machtkampf und damit die
Kluft und ihre Unüberwindlichkeit, verändern also ihren Charakter innerhalb
dieses und durch ihr (Beziehungs-) Drama(s). Da dieses auf der Bühne der einen
Seele und des einen Körpers in Szene gesetzt wird, befinden sich jene in einem
Dauerkonflikt, in einem durchgängigen Alarmzustand: einem innerseelischen
Bürgerkriegszustand.
(Fortsetzung folgt)
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